Flugplatz Falkenberg

Der Flugplatz „Alt Lönnewitz“, Deckname in Militärkreisen „Aasgeier“, wurde im Dezember 1936 eingeweiht. Der Fliegerhorst entwickelte sich zu einem der größten Arbeitgeber der Region, da auch eine große Anzahl von Zivilbeschäftigten benötigt wurden. Bis 1945 wurden hier neben Schulungs- und Einweisungsflügen auch Flugzeuge montiert. Von 1945 -1993 nutzte die sowjetische Armee den Flugplatz und baute das Gelände aus.  Nach deren Abzug verzichtete die Bundeswehr auf eine militärische Weiternutzung.

Kosmonaut Afanassjew

Stattdessen entstand ab Mitte der 1990er Jahre hier das Gewerbe- und Industriegebiet Lönnewitz. Die Flugbetriebsflächen wurden in großem Umfang zurückgebaut und die ehemals 3000-Meter-Startbahn erheblich verkürzt. Die Werfthallen sind noch vorhanden, sind saniert und werden heute gewerblich genutzt. Am 20. November 1998 gründete sich der Fliegerclub Falkenberg e.V. „Die Falken“. Anfang 1999 begannen die Sanierungsarbeiten an der Startbahn und den Hangars und es wurde eine Grasbahn angelegt. Damit konnte 1999 wieder mit der Fliegerei begonnen werden. Im Jahr 2000 erhielt der Flugplatz seine endgültige Zulassung als Sonderlandeplatz.

Herold Quick begrüßt Afanessjew

Aktuell betreiben 22 aktive Vereinsmitglieder Motorflug- und Ultraleichtflugsport. Einige davon engagieren sich in der „Interessengemeinschaft Flugplatz Alt-Lönnewitz“, die die Geschichte des Flugplatzes erforscht.

In Zusammenarbeit mit der UESA GmbH als Platzeigentümer ist der Fliegerclub mit verantwortlich für den Erhalt und die Pflege des Flugplatzes.

Seit 1999 organisiert der Fliegerclub jährlich ein Flugplatzfest, mit einem Tag der offenen Tür im Rahmen des Konversionssommers im Land Brandenburg.

Tag der offenen Tür

Da sich das Flugplatzgelände über die Gemarkungen der Städte Falkenberg/Elster und Mühlberg/Elbe erstreckt, war die Entscheidung beider Städte 1995 zur Bildung eines Planungsverbandes zielführend. So ist die gemeinsam abgestimmte
Entwicklung und Nachnutzung des früheren Militärflugplatzes vorbildlich gelungen.

Start- und Landebahn mit Solar

Auch für die große Werfthalle, den dort letzten, aber gewaltigen „Dicken Brocken“ der Konversion wurde 2016 eine Lösung gefunden. Dies wurde durch das Engagement von FOKUS, die hervorragende Zusammenarbeit aller Akteure und die landesseitige Unterstützung ermöglicht. Im Ergebnis konnte die Uebigauer Elektro- und Schaltanlagenbau (UESA) GmbH das Gebäude für die Erweiterung ihrer Produktionsflächen und Lagerkapazitäten 2017 instand setzen, bis September 2020 wurden dort 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Damit ist die als Gewerbegebiet ausgewiesene Fläche weitgehend konvertiert. Von den insgesamt 60 ha Fläche des Bebauungsplangebietes stehen noch drei Baufelder mit 1,6 ha, 3,0 ha und 5,3 ha zur Verfügung zur industriellen oder gewerblichen Nutzung nach §§ 8 und 9 BauNVO (weitere Informationen laut beigefügtem Exposé der Brandenburgischen Boden: "Industrie- und Gewerbegebiet Flugplatz Lönnewitz-Falkenberg CS 020/90).

Daten im Überblick:
1996 Rahmenplan
1997 Bebauungsplan
1998 Gewerbegebietsstraße gebaut
1998 Gründung des Fliegerclubs „Die Falken“ und Aufnahme des zivilen Luftverkehrs
1998-2000 Ansiedlung weiterer Firmen
2004 feierliche Übergabe der Erschließungsstraße „Mühlberger Straße“ im August
2006 Tanklagerprojekt
2007 Abriss Stabsgebäude
2010 Bebauungsplan 2010 zur „Errichtung eines Solarparks im Gewerbe- und Industriegebiet Flugplatz Falkenberg-Lönnewitz (Lönnewitz 2)“ Errichtung der ersten Photovoltaikanlagen auf einer Fläche von 12 ha
2010-2011 Weiterer Ausbau der Photovoltaikanlagen auf 134 ha Grundstücksfläche, Baufläche 79,90 ha mit 164.916 Modulen
2016-2017 Erwerb, Instandsetzung und Nutzung der großen Werfthalle durch die Uebigauer Elektro- und Schaltanlagenbau (UESA) GmbH.

Sonderlandeplatz Falkenberg/Lönnewitz EDUF
Lage: 4 km südlich der Stadt Falkenberg/Elbe-Elster
Höhe: 87m (284ft)
Betonbahn 08/26, 1.200m x 30m
Flugzeuge bis 5700 kg MTOM
Grasbahn 08/26, 350m x 30m, Grasbahn nur nach vorhergehender Genehmigung des Flugleiters als Landebahn für Segelflugzeuge, Motorsegler und Gleitschirme
Flugplatzfrequenz: 130,125 MHz
Platzrunde: südlich in 1100 ft

Starts und Landungen sind nur nach vorheriger Anmeldung mit einem Flugleiter möglich (Kontaktdaten Flugleiter und weitere Informationen zum Falkenberger Fliegerclub e. V. „Die Falken“ unter: www.eduf.de