Gemeinschaftsaktion im Naturschutzgebiet

Illegales Motocross fahren ist Gefahr für Mensch und Natur
Motocross

Sie sind schnell, laut und rücksichtslos – manch Wanderer kann von unangenehmen Begegnungen mit Motocrossfahrern auf den Stiftungsflächen bei Luckenwalde und Jüterbog berichten. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz, der 1999 als Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg ausgewiesenen wurde, ist Motocross fahren aus Naturschutzgründen nicht erlaubt. Darüber hinaus ist das Areal nach wie vor kampfmittelbelastet, von Munition und einsturzgefährdeten Anlagen geht ein hohes Unfallrisiko aus. Dies schreckt viele Motocrosser nicht ab. Sie bringen sich in dem unwegsamen Gelände in Gefahr und schädigen dort lebende Tierarten. Neben den direkten Verlusten, z.B. für bodenbrütende Vögel sind Lärm und plötzliches Auftauchen der Fahrer und Vordringen in abgelegene Rückzugsbereiche eine massive Beeinträchtigung, besonders auch bei der Jungenaufzucht. Die schweren Räder zerstören die Bodenvegetation und richten Schäden an Brandschutzwegen an. Dadurch ergibt sich gleichzeitig ein Sicherheitsrisiko für das waldbrandgefährdete Gebiet, denn die entstehenden Wegeschäden erschweren die Zufahrt zum Waldbrandschutzstreifen. Zusätzlich beeinträchtigt der Lärm die Naturerlebnismöglichkeiten im Gebiet, das über ein ausgewiesenes Wanderwegenetz und geführte Exkursionen erkundet werden kann.

Um die Situation zu verbessern, arbeitet die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg als Flächeneigentümer mit der örtlichen Polizei, der Oberförsterei Jüterbog und der Naturwacht Nuthe-Nieplitz zusammen. Bei der letzten Gemeinschaftsaktion am 21. Juni konnte ein Motorradfahrer aufgegriffen werden und musste ein Ordnungsgeld bezahlen. Eine Gruppe von vier Motocrossern wurde fotografiert. Die Ermittlungen zur Feststellung der betreffenden Fahrer der vier Crossmaschinen laufen noch. Bei Ermittlung der Fahrer wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen diese eingeleitet. Die Fahrer haben mit Bußgeldern von bis zu 20.000 Euro zu rechnen.

Das Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg gehört zu den bedeutendsten Naturschätzen Brandenburgs. Als eines der letzten unbesiedelten, großräumig nutzungsfreien und nicht von Straßen zerschnittenen Gebiete in Deutschland, bietet es wertvollen Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten für Tiere und Pflanzen. Legale Angebote für Motocrossing sind in der Region um Jüterbog ausreichend vorhanden.

Die gemeinsamen Bestreifungen finden künftig wieder regelmäßig statt und sind ein wichtiges Mittel gegen die illegale Befahrung. Aber auch Unterstützung aus der Bevölkerung ist sehr wichtig und Hinweise zu Sichtungen von Motocrossern werden dankbar aufgenommen. Hinweise sollten möglichst zeitnah direkt an die Polizei Jüterbog (Tel. 03372-44094913) oder die Oberförsterei Jüterbog (Tel. 03372/442490) übermittelt werden.

Quelle: 
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg www.stiftung-nlb.de